Geschichte

Die Erzdiözese Salzburg ist mit Abstand die älteste österreichische Diözese und die am längsten bestehende im gesamten deutschen Sprachraum. Sie wurde im 8. Jahrhundert vom heiligen Rupert gegründet. Heute zählt sie rund 460.100 Katholikinnen und Katholiken in 210 Pfarren. Als Oberhirte steht ihr Erzbischof Franz Lackner vor.

Ein Blick in die Vergangenheit

Der heilige Rupert: Er legte den Grundstein für die Erzdiözese Salzburg

696 kam der heilige Rupert von Worms in die Stadt Juvavum, das heutige Salzburg, eine durch die Völkerwanderung verwüstete und verwaiste Ruinenstadt. An diesem strategisch günstig gelegenen Ort gründete er das Stift Sankt Peter und das Frauenkloster auf dem Nonnberg und legte damit den Grundstein für die Erzdiözese Salzburg, die offiziell 798 unter Erzbischof Arno errichtet wurde.

Als Kirchenprovinz umfasste die Erzdiözese Salzburg einst das gesamte altbayerische Stammesgebiet, also den Großteil des heutigen Österreich und Bayern, des heutigen Südtirol und Trentino, weite Teile Ungarns, Tschechiens, Sloweniens und der Slowakei. Sieben gegenwärtige Kirchenprovinzen sind ganz oder großteils aus dem Salzburger Metropolitansprengel hervorgegangen.

Der heilige Virgil: Unter ihm blühte Salzburg kulturell und wirtschaftlich auf

Unter dem gelehrten Abt und Bischof Virgil (746/747–784) erlebte Salzburg eine erste große Blüte. Die Rechte der Kirche wurden selbst gegen den Bayernherzog Odilo verteidigt, zahlreiche bischöfliche „Eigenkirchen“ als Zentren der Seelsorge errichtet und eine erfolgreiche Mission unter dem slawischen Volk der Karantanen im heutigen Kärnten entfaltet. Auch die älteste slawische Schrift, die aus dem lateinischen Alphabet abgeleitet ist und sich nur in den „Freisinger Denkmälern“ erhalten hat, wurde von Salzburger oder bayerischen Missionaren für die Karantanenmission geschaffen.

Unter Virgil wurde die Stadt Salzburg zu einem Zentrum der Kunst, Kultur und Literatur. In den hiesigen Werkstätten entstanden Meisterwerke der Goldschmiedekunst, darunter der Tassilokelch für das Benediktinerstift Kremsmünster, und mit dem prachtvollen Evangeliar des Angelsachsen Cutbercht begann die große Zeit der Salzburger Buchmalerei. Das berühmte Verbrüderungsbuch von St. Peter, das in Virgils Todesjahr 784 entstand und in St. Peter verwahrt wird, gilt als Vermächtnis des Heiligen.

Abtbischof Virgil ließ außerdem den ersten Dom erbauen. Dieser fünfschiffige sogenannte Virgilianische Dom war von so imposanten Ausmaßen, dass vermutet wurde, Herzog Tassilo III. von Bayern habe dieses Gotteshaus als Krönungskirche für das von ihm erstrebte Königtum konzipiert.

Geweiht wurde der Dom am 24. September 774. Virgil ließ dazu die Gebeine des heiligen Rupert überführen. So sicherte er das Andenken an den fast vergessenen Gründerheiligen der Erzdiözese. Rupert von Worms wurde in den folgenden Jahrhunderten zum Schutzpatron und zum Landesheiligen von Salzburg.

Größere Restaurationen am Dom erfolgten unter Erzbischof Hartwig (991–1023). Nach Zerstörungen in den Jahren 1127 und 1167 bauten ihn Konrad II. bzw. Konrad III. wieder auf. Dieser Dom wurde nach dem Brand 1598 völlig abgetragen. Der heutige Dom wurde nach Plänen von Santino Solari durch Erzbischof Markus Sittikus und Erzbischof Paris Lodron errichtet und den heiligen Rupert und Virgil geweiht. Am 16. Oktober 1944 durch einen Bombenangriff und den Einsturz der Kuppel schwer beschädigt, wurde der Dom unter Erzbischof Andreas Rohracher wiederaufgebaut.

Die Fürsterzbischöfe: Sie vereinten kirchliche und weltliche Macht

Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die Erzbischöfe auch weltliche Herrscher Salzburgs und hießen fortan Fürsterzbischöfe. Das Erzstift als geschlossenes Territorium weltlicher Macht nahm nicht nur in der Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Ländern Bayern und Österreich eine außergewöhnlich bedeutende Stellung ein. Erst die Säkularisation 1803 entzog den Salzburger Erzbischöfen die politische Macht.

Die Fürsterzbischöfe legten ab dem 14. Jahrhundert, wie zu dieser Zeit üblich, viel Wert auf die Fertigkeiten von Künstlern, die die Architektur und damit das Bild der Stadt prägen sollten.

Vor allem Leonhard von Keutschach, der von 1495 bis 1519 regierte, gelang es, aus einem hoch verschuldeten Salzburg eines der reichsten Fürstentümer des Römisch-Deutschen Reichs zu machen. Die Spuren von Leonhard von Keutschach findet man vor allem auf der Festung Hohensalzburg – in Form seines Wappens, der Rübe.

Auch das Schloss Mirabell und die Wasserspiele von Hellbrunn haben wir den Fürsterzbischöfen zu verdanken, genauso wie den Residenzbrunnen, den größten barocken Brunnen Europas.

Die Erzdiözese Salzburg heute

Gebiet

In seiner heutigen Ausdehnung geht das Gebiet der Erzdiözese Salzburg auf die Bulle „Ex imposito“ von 1818 zurück. Durch die Säkularisation des Erzstifts und durch die zwischenstaatlichen und innerösterreichischen Grenzverschiebungen gingen ihr viele Gebiete verloren. Sie drohte auf das kleine Territorium des Landes Salzburg, das damals nur ein „Kreis Salzachgau“ des heutigen Oberösterreich war, beschränkt und in seiner Lebensfähigkeit bedroht zu werden. Papst Pius VII. entschied deshalb, dass die seit ältester Zeit zu Salzburg gehörenden Teile des heutigen Bundeslandes Tirol mit der Zillergrenze (sog. „Unterinntal“) bei Salzburg bleiben. Weiters sollten die in Tirol liegenden Teile des aufgelösten Bistums Chiemsee zu Salzburg zurückkehren und die am linken Innufer gelegenen drei bis vier Pfarren des Bistums Freising in Tirol neu zu Salzburg kommen.

Zur Erzdiözese gehören heute 210 Pfarren, acht Seelsorgestellen sowie vier Wallfahrtskirchen mit eigenem Seelsorger. Ihr Gebiet umfasst das Bundesland Salzburg sowie das Tiroler Unterland – insgesamt 9715 Quadratkilometer.

Der heutigen Kirchenprovinz Salzburg gehören neben der Erzdiözese Salzburg auch die Diözesen Gurk, Graz-Seckau, Innsbruck und Feldkirch an. Der Erzbischof von Salzburg trägt den Titel eines ständigen Legaten (Gesandten) des Papstes, dadurch auch das Purpur des Legaten, und führt den Ehrentitel „Primas Germaniae“.

Menschen

Derzeit bekennen sich in der Erzdiözese Salzburg 460.106 Menschen (Stand 31. 12. 2019) zum katholischen Glauben, das sind 62 Prozent der Gesamtbevölkerung. In der Erzdiözese leben 178 Diözesanpriester, von denen noch 106 in aktivem Dienst stehen, dazu 22 Ordenspriester, die im Dienst der Erzdiözese stehen. Zudem sind 43 Priester von auswärts in der Seelsorge tätig. Unterstützt werden die Priester in der Seelsorge von 54 Ständigen Diakonen sowie 140 hauptamtlichen Laien. 18 Frauen- und 15 Männerorden haben ihren Sitz in der Erzdiözese, insgesamt an die 390 Ordensleute.

Leitung

Am 4. November 2013 nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch von Erzbischof Alois Kothgasser an. Auf ihn folgte Franz Lackner, der durch die Übergabe des Ernennungsdekrets an das Domkapitel seit 7. Jänner 2014 offiziell Erzbischof von Salzburg ist.

In der Diözesanleitung stehen ihm Weihbischof Hansjörg Hofer (Auxiliarbischof seit 2017), Generalvikar Roland Rasser (ernannt 2017) sowie der Offizial Johann Reißmeier (seit 2014) und die Bischofsvikare Gottfried Laireiter (seit 2014), Harald Mattel (seit 2018) und Gerhard Viehhauser (seit 2019) zur Seite.

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