Geschichte der Pfarre

In der kirchlichen Organisation war Aurach teil der Ur- und Mutterpfarre St.Johann. Diese war eine der fünf Tiroler Pfarren, die von 1217 bis 1807 zum Bistum Chiemsee gehörten. Vor und nachher gehörten sie stets zur Erzdiözese Salzburg. Auf einem langen und pannenreichen Weg der Bemühungen um einen eigenen Seelsorger gelang die Erhebung zur Expositur 1722. Von dem Dominikanerkloster in Kitzbühel wurde (von 1665 bis zu dessen Aufhebung 1785) stets ein Priester für Aurach abgestellt. 1787 wurde Aurach Vikariat und 1891 selbstständige Pfarre.


Kirche und Seelsorge

Die 1324 erstmals erwähnte Kirche wurde (vermutlich nach einem Umbau) am 22. Juli 1427 von dem Chiemseer Bischof Friedrich III. Deys geweiht. Das Patrozinium des hl. Rupert hängt vermutlich mit den Ferntransporten des Salzes zusammen, das auf der Straße über den Pass Thurn, aber ebenso auf dem Samerweg von Saalbach über das Oberreiter Joch herübertransportiert wurde. Auch die mit Gütern in Aurach verbundenen Samerdienste für Wein sprechen für diese Annahme. Es kann aber auch die Grundherrschaft des Klosters Altomünster, das bis 1468 in Aurach Besitz hatte, hier Pate gestanden sein. Doch lange noch wohnte kein Priester ständig im Ort. Erst durch den Vertrag mit den Dominikanern in Kitzbühel (1665) gelang es, geregelte Sonntagsgottesdienste und Katechismusunterricht sicherzustellen. Am 21. Juni 1739 wurde die Skapulierbruderschaft "zu Ehren der Heiligsten Dreifaltigkeit zum Loskauf der gefangenen Christen" gegründet. Diese hat in allen folgenden Jahrhunderten einen wesentlichen Anteil am kirchlichen Leben des Ortes.


Baubeschreibung

Der spätromanische Erstbau

 

Die früheste Erwähnung des Gotteshauses (1324) ist nicht das Datum seiner Erbauung. Vermutlich entstand das Gotteshaus in Oberaurach schon ein Menschenalter früher. Die anlässlich der letzten durchgreifenden Restaurierung (2000) vorgenommene archäologische Bodengrabung konnte den Nachweis erbringen, dass diese Kirche, so wie sie heute vor uns steht, in ihren gesamten Ausmaßen bereits um 1300 vorhanden war.

Es wurde kein Vorläuferbau gefunden. Figur des hl. Rupert, um 1500 Dies ist um so bemerkenswerter, da sich in 700 Jahren die Bevölkerungszahl ja verdreifacht hat. Die Kirche jedoch blieb immer gleich groß. Fragt man nach dem äußeren Erscheinungsbild dieses Baues, so ist anzunehmen, dass das Kirchenschiff ursprünglich von einer flachen Holzbalkendecke abgeschlossen war.

Nur der 3/8-Schluss des zweijochigen Altarraumes war damals bereits gewölbt. Dies ist die normale Situation in Landkirchen unserer Gegend. Der an der Nordseite des Chores stehende Turm war sicher viel niederer. Was diesen Baubefund betrifft, so ist die Architektur der Kirche (um 1300) auf dem Höhepunkt ihrer Zeit.