Stefan Zweig und das Drama eines jüdischen Weltbürgertums
Stefan Zweig (1881–1942) war einer der meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Nach den Schrecken des Ersten Weltkriegs verstand er sich als Europäer und Weltbürger, nicht nur aus einem humanistischen Bildungsideal heraus. Er leitete sein Weltbürgertum bewusst aus seiner jüdischen Herkunft und den Quellen des Judentums ab. »Unser Geist ist Weltgeist«: Mit diesem Programmsatz ermutigte Zweig die Juden und Jüdinnen seiner Zeit,
die (erzwungene) Zerstreuung unter die Völker als Aufgabe zu begreifen. Als Auftrag, den wachsenden Nationalismus zu bekämpfen und für ein völkerverbindendes Weltbürgertum einzutreten.
Karl-Josef Kuschel erzählt auf der Basis der Werke und autobiogra?schen Zeugnisse vom Drama des Stefan Zweig in Zeiten des anwachsenden Antisemitismus, das sich am Ende zu einer Tragödie zuspitzte. Zugleich zeigt er auf, dass universalistisches Denken auf den Spuren Zweigs im heutigen Judentum auch nach der Schoa lebendig geblieben ist.
Referent: Karl-Josef Kuschel, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Tübingen
Termin: Mo, 10. Juni 2024 | 18.30 Uhr
Ort: Edmundsburg, Europasaal
In Kooperation mit Stefan-Zweig-Zentrum, Paris Lodron Universität Salzburg, Land Salzburg, Stadt Salzburg