Onlineredaktion: Wie kam es zu der Aktion #trotzdemnah Lebensmittelausgabe/Handyladebons und welche kirchliche Einrichtungen beteiligen sich daran?
Infopoint Kirchen/Palzer: Wir haben sehr schnell gemerkt, dass die Coronakrise große wirtschaftliche Auswirkungen auf viele Menschen hat. Viele Menschen haben ihren Job verloren oder arbeiten in Kurzarbeit und haben keine Reserven auf die sie zurückgreifen können. Genau diesen Menschen wollen wir unterstützen. Pfarrer Alois Dürlinger hätte für Herbst eine Lebensmittelausgabe in Herrnau geplant gehabt. Dieses Projekt wurde nun schneller realisiert mit Hilfe und Unterstützung vom Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg, insbesondere die Referate Citypastoral und Sozial-diakonale Verantwortung, ArMutTeilen und VinziTisch.
Onlineredaktion: Wo und wie läuft die Lebensmittelausgabe ab und wie kann man einer Ansteckung mit dem Corona-Virus vorbeugen?
Infopoint Kirchen/Palzer: Es werden zwei Mal in der Woche Lebensmittelpakete bei der Pfarre Herrnau ausgeteilt oder zugestellt. Um Lebensmittel und Handybons zu bekommen, müssen sich die Menschen telefonisch anmelden. Sie bekommen einen Termin um die Lebensmittelpakete abzuholen. So können wir gewährleisten, dass die geltenden Hygiene-Richtlinien bezüglich Corona eingehalten werden können. Wir halten den vorgegebenen Abstand ein, waschen uns die Hände und tragen Masken.
Onlineredaktion: Welche Leute greifen auf diese Aktion zurück?
Infopoint Kirchen/Palzer: Das ist ganz unterschiedlich, es betrifft alle Gruppen. Es kommen Studenten die ihren Nebenjob verloren haben. Aber auch Großfamilien, Alleinerziehende, Pensionisten und Menschen ohne soziales Netz greifen auf unser Angebot zurück. Die meisten die unser Angebot nutzen, haben ihre Arbeit verloren oder arbeiten in Kurzarbeit. In den zahlreichen Gesprächen höre ich sehr oft, dass sie sich nicht vorstellen konnten, dass sie je so ein Angebot in Anspruch nehmen würden.
Onlineredaktion: Wie lange wird die Aktion noch angeboten? Wie kann man die Aktion am sinnvollsten unterstützen? Was wird gebraucht?
Infopoint Kirchen/Palzer: Da es sich um ein vorgezogenes Projekt handelt, dass sonst erst im Herbst 2020 realisiert worden wäre, wird diese Aktion weitergeführt werden. Man kann das Projekt mit einer Spende unterstützten oder durch freiwillige Hilfe beim Zusammenpacken der Lebensmittelpakete. Was wir immer brauchen, sind Grundnahrungsmittel.
Onlineredaktion: Wie regiert die Kirche auf den Vorwurf, sie würde in dieser Zeit zu wenig tun?
Infopoint Kirchen/Palzer: Wir haben versucht aufzuzeigen, dass wir da sind um den Menschen helfen. Ich finde der "Salzburg heute" Beitrag hat das sehr gut vermittelt, dass wir Menschen konkret, so schnell wie möglich und unkompliziert helfen.
Birgit Palzer studiert Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg und arbeitet seit September 2019 als Jahrespraktikantin im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg.
Telefonische Anmeldung für LEBENSMITTEL-AUSGABE und HANDY-LADEBONS unter 0676/8746-2072 oder 0676/8746-2078
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<link http: www.armut-teilen.at>www.armut-teilen.at (Spenden für Handy-Ladebons)
Foto: SAMT/infopoint