Juni 1984 begann man mit dem Bau der St. Konrad Kirche, Mai 1985 war Turmaufsetzung und ein Jahr später, 20. April 1986 wurde die St.Konrad Kirche von Erzbischof Dr. Karl Berg (*1908 † 1997) eingeweiht.
Architekt Dipl. Ing. Gernot Kulterer aus Villach verstand es, diese Kirche in einer einfachen Art zu planen. Die Bescheidenheit des Kirchenpatrons (Konrad von Parzham) war ein Grund für die Wahl der Bauform, ein in seiner Formensprache einfaches Gebäude entstehen zu lassen; gleichsam ein Haus unter Häusern, welches nur durch bestimmte bauliche Zutaten seine unverwechselbare Gestalt als Kirche erhält.
Bestimmend für die Baugestalt ist der Turm über dem Haupteingang, welcher in Lage und Form symbolisch auf den heiligen Konrad als Pförtner hinweisen soll. Formal wurde bewusst eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dachreiter der Gnadenkapelle in Altötting angestrebt . Durch die Lage des Turms im Westgiebel wird das zugehörige Giebelfenster in zwei Dreiecke geteilt, verkleinert und damit das Giebelfenster im Osten über dem Altar stärker betont.
Durch das Haupttor in der Gebäudeachse der Kirche gelangt man in den niedrigen Eingangsbereich unter der Westempore. Hier befinden sich ein Beichtstuhl und der Aufgang zur Empore. Der Kirchenraum wird durch Leimbinder im Abstand von 3,5 m überdeckt, die in Form etwa an gotische Netzwerke erinnern sollen.
Vor dem dominierenden Wandfresko von Renate Hörtner steht in der Raumachse der Altar. Um diese gruppieren sich auf drei Seiten Bankblöcke mit insgesamt 300 Sitzplätzen. Zusätzlich sind in der Kirche selbst etwa 200 Stehplätze vorhanden.
An den Kirchenraum schließt südostseitig als Gegenstück zur Vorhalle der niedrige Bauteil der Sakristei an, welcher durch eine Stiege mit dem Untergeschoss verbunden ist. Dieses ist an der Nordseite von außen zugänglich. Es enthält neben dem Pfarrsaal mit Nebenräumen eine Bibliothek – Öffentliche Bücherei Abersee - und eine Wohnung.
Das ganze Bild ist als Kelch geformt, in der Mitte nach innen gewölbt. Dieser Kelch symbolisiert das Jesuswort: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich in ihm.“. Der hl. Konrad, Schutzpatron dieser Kirche, ist als vermittelndes Wesen dargestellt und hält dem Bild die Waage. Zu seinen Füßen ist eine Gruppe von Gläubigen.
Das säulenartige Kreuz über die ganze Kelchhöhe umrahmt gleichsam eine Pforte, welche die Ewigkeit erahnen lässt. Im oberen Teil des Kreuzes ist die Altöttinger Madonna mit dem Jesuskind dargestellt, welche St. Konrad schon zu Lebzeiten stets geholfen hat, sein Leben ganz Christus zu weihen.
Das Kelchgefäß breitet sich wie ein Baum zu beiden Seiten des Kreuzes aus und stellt den Gottesacker dar. Mit mächtigen Armen gibt er Halt für die Heiligen. Der rechte Teil des kelchartigen Flügels zeigt den hl. Ägydius mit der Hirschkuh; daneben den hl. Sigismund, einst König, welcher Krone und Zepter niederlegte, um nicht nach eigenen Willen zu leben, sondern nach den Willen Gottes.
Im linken Flügel sind drei Bischöfe des Landes dargestellt: Der hl. Wolfgang mit Hacke und Kapelle, der hl. Rupert mit Salzfass und der hl. Virgil mit dem zweitürmigen Dom. Diese fünf Heiligen taten sich zu Lebzeiten durch Einsicht, Gerechtigkeit und Güte besonders hervor.
Der hl. Konrad ist auch als lebensgroße Statue aus Lindenholz geschnitzt, dessen Hobbyschnitzer Georg Hödlmoser aus Abersee gemacht hat. Weiteres wurde aus der Hand des Hobbyschnitzer ein großes Kreuz, hl. Cäcilia als kleine Statue und eine Krippe für die Kirche angefertigt.
Im Jahr 1999 begann man mit dem Bau für eine Orgel. Die Zimmereiarbeiten für die Emporenerweiterung wurden im Februar 1999 ausgeführt. Die künstlerischen Schnitzereien auf den Schleierbrettern stammen aus der Hand des Holzbildhauermeister Matthäus Mayrhauser aus Abersee.
Am 6.9.1999 wurde mit den Montagearbeiten der Orgel durch Fa. Kögler St. Florian bei Linz begonnen. Das Instrument hat 21 Register, verteilt auf 2 Manualwerke (mit den Händen zu spielen) und 1 Pedalwerk (mit den Füßen zu spielen).
Es sind also drei selbständige Orgelwerke in einem Instrument vereint. Der Klang der Register wurde dem Kirchenraum angepasst und die dynamische Balance zueinander und gegeneinander hergestellt. Jede der 1037 Zinn, 96 Holz und 135 Zungenpfeifen mussten viele Male abgestimmt werden und im November wurden die letzten Arbeiten der Intonation abgeschlossen.
Feierliche Einweihung der Orgel 8.12.1999
Der Gedanke, in Zinkenbach (seit 1.1.80 Abersee) eine Kirche zu bauen, geht weit zurück. Nach mündlichen Aussagen gab es dazu erste Gespräche bereits Mitte bis Ende der Zwanzigerjahre. Mit dem Einsetzen des Fremdenverkehrs wurden die weiten Wege zur Kirche ein Problem. Die Verkehrsmöglichkeiten waren sehr gering, da nach dem Fahrplan der Lokalbahn nur wenige Züge verkehrten. 1933 dachte der damalige Pfarrer von St. Gilgen, Josef Edmayer bereits an einen Kirchenbau in Zinkenbach. Da er den Widerstand der Bevölkerung spürte, ließ er den Gedanken fallen und stellte an den Landesschulrat von Salzburg den Antrag, beim notwendigen Umbau des Schulhauses in Zinkenbach ein Kirchlein, oder wenigstens ein Oratorium (Raum für Messen) mitzubauen.
Dieser Bau wurde aus hygienischen Gründen abgelehnt. Daraufhin erwirkte der damalige Pfarrer beim f.e. Ordinariat die Erlaubnis, von Mai bis Oktober einmal in der Woche in der Primuskapelle die hl. Messe lesen zu dürfen. Die Messlizenz wurde 1934 erteilt, und der Plan, eine Kirche zu bauen, wurde fallen gelassen.
Durch die NS-Zeit (1938 – 1945) und die Wirren des Krieges (1939 – 1945) trat die Idee, eine Kirche zu bauen, weit in den Hintergrund. Aber bald nach Kriegsende, im Mai 1945, trat die damalige Adambäuerin, Frau Anna Eisl, an Pfarrer Edmayer mit dem Vorhaben heran, in Zinkenbach eine Kirche bauen zu wollen. Am 11.11.1945 lud der Pfarrer zu einer Versammlung in Zinkenbach ein. Die Versammlung war schwach besucht, es kam zu keiner Einigung.
Wie ernst es manchen Zinkenbachern mit dem Kirchenbau war, zeigt ein Bauplan aus dem Jahre 1947, erstellt von Architekt Dipl.-Ing. Ferdinand Kitt, Sohn des Malers Prof. Ferdinand Kitt, Gründer der Zinkenbacher Malerkolonie beim Adambauer, der zu dieser Zeit auch für seine Eltern ein Wohnhaus in Gschwand errichtete. Dieses Projekt sah eine Kirche mit dazugehörigem Pfarrhof vor. Da man eine Kirche nicht ohne Genehmigung und Mithilfe der Erzdiözese bauen kann, und diese immer noch an den schweren Folgen des Krieges litt, wurde der der Baubeginn wiederholt aufgeschoben. Es trat ein Ruhepause ein.
Am 8.9.1952 erging ein Schreiben des Erzbischofs Andreas Rohracher an das Pfarramt St. Gilgen, in welchem er mitteilte, dass er für Zinkenbach wohl eine Schulkapelle, aber derzeit keine Kirche wolle.
Am 30.1.1953 teilte der Erzbischof Andreas Rohracher dem Pfarrer von St. Gilgen mit, dass die Renovierung der Pfarrkirche in St. Gilgen wichtiger sei, als der Neubau der Kapelle in Zinkenbach. Der Baubeginn wurde aufgeschoben, aber nicht vergessen, denn aus dem Jahre 1962 liegt ein Plan für eine Kirche mit Pfarrhof und Kindergarten in Zinkenbach vor, signiert vom Salzburger Architekt Franz Windhager. Es ist wiederum ein sehr großes Projekt.
Nun scheint es, dass dieser Bau eher verwirklicht werden könnte, weil bereits 1961 mit dem Saliterergut Grundankaufsverhandlungen geführt wurden. Am 18.6.1962 beglaubigte das Bezirksgericht St. Gilgen den Kaufvertrag von 4.352 Quadratmetern Grund zum Gesamtpreis von 217.600 Schilling. Als Käuferin ist die röm. kath. Kirche zum hl. Konrad von Parzham zu Zinkenbach genannt. Da das besagte Grundstück im Gebiet der Pfarre St.Gilgen liegt, war der damalige Pfarrer Josef Hacksteiner als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates zeichnungsberechtigt. Die Teilsumme von 80.000 Schilling wurde vor Abschluss des Vertrages bezahlt. (Einnahme aus Spenden). Die Eintragungskosten in das Grundbuch übernahm die Erzdiözese.
Durch die Neutrassierung und den Bau der B-158 in der Mitte der Sechzigerjahre gingen von dem angekauften Grundstück 1.526 Quadratmeter verloren, somit kam es als Bauplatz nicht mehr in Frage. Außerdem schrieb am 9.3.1965 Erzbischof Rohracher, dass es unmöglich sei, 5 Millionen Schilling für den Kirchenbau in Zinkenbach zu erübrigen. So trat wieder eine ruhigere Phase ein.
1970 starb in St. Gilgen Pfarrer Josef Hacksteiner. Pfarrer Georg Hager wurde sein Nachfolger. Jung und tatkräftig interessierte er sich für das Werk „Kirche in Zinkenbach“. Er lud für 19.3.1972 die Bevölkerung von Zinkenbach ein. An diesem Tag wurde der „Kirchenbauverein“ von Zinkenbach gegründet. Von vielen Leuten wurde der Pfarrer tatkräftig unterstützt. Da nun der Stein ins Rollen kam, wurde das Grundproblem aktuell. Der übriggebliebene Baugrund aus dem Kauf von Saliterergut kam nun nicht mehr in Frage, es wurde ein Grundtausch mit Fam. Eisl - Hödlbauer durchgeführt. Dieser Grundtausch ist erstmals am 23.7.1973 vermerkt und grundbücherlich durchgeführt am 28.3.1980.
Nach der Gründung des Kirchenbauvereins ging man gleich tatkräftig an die Arbeit. Im Jahr 1974 wurde die Friedhofkapelle gebaut, die durch zehn Jahre hindurch als Notkirche diente. Einweihung des neuen Friedhofs 13.4.1980.
Die Anfänge einer eigenen Seelsorge im Raum Abersee gehen weit zurück. Schon 1655 sind eigene „Osterlehrer“und ab 1720 Christenleher in Farchen, Strobl und Ried urkundlich überliefert. 1757 schrieben Aberseer Bauern an den Erzbischof und baten um bessere seelsorgliche Betreuung. 1760 kam es dann zur Gründung eines neuen Vikariates Abersee durch Erzbischof Sigismund von Schrattenbach und am 3.5.1761 wurde die Strobler Kirche eingeweiht.
Strobl hatte damals 900 Einwohner. Ab nun bemühten sich sowohl Strobl als auch St. Gilgen die Bewohner von Abersee zu sich in die Kirche zu bringen, die in beträchtlicher Anzahl über den See nach St. Wolfgang zum Gottesdienst fuhren. Mit der Errichtung einer eigenen Schule, einer eigenen Feuerwehr, eigener Vereine, Musikgruppen und Genossenschaften entstand immer mehr ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Einwohnern von Gschwendt und Gschwand und mündete mit der Zeit auch in den Wunsch nach einer eigenen Kirche. In den Zwanzigerjahren wurden bereits Spendenlisten angelegt.
1934 wurde der Primuskapelle die Messlizenz erteilt und seither von Mai bis Allerheiligen wöchentlich ein Gottesdienst dort gehalten. Mit der Entwicklung des Tourismus nach dem 2. Weltkrieg entstand die Notwendigkeit der Einführung regelmäßiger Sonntagsgottesdienste. Zuerst waren es häufig Kapläne mit Ministranten, Jungschar- oder Pfadfindergruppen, die dafür sorgten. Seit 1966 wurde diese Aufgabe vom Tourismusreferat der Erzdiözese Salzburg übernommen und ausgebaut. Ab Sommer 1971 fanden an Sommersonntagen im Freien Hl. Messen statt.
Mittlerweile kam es zum Bau der St. Konradkapelle auf dem Friedhofsgrundstück der Gemeinde St. Gilgen. Der Kirchenbauverein Abersee finanzierte den Bau der späteren Aufbahrungshalle und die Bevölkerung leistete viele Robotschichten. Fast 12 Jahre lang hat diese Kapelle der stetig wachsenden Gottesdienstgemeinde von St. Konrad gedient. In diesen Jahren wuchs eine große Schar von Mitarbeitern heran, die sowohl die gottesdienstliche Gestaltung als Ministranten, Chorsänger, Vorbeter, Organisten und Musiker übernahmen, als auch die organisatorischen Belange bei den Vorarbeiten und der Durchführung des Kirchenbaues.
Seit 1975 hat St. Konrad eine eigene Kirchenverwaltung und hat die eigene Weiterentwicklung auch finanziell unabhängig von der Pfarrkirche entfaltet. Es gibt auch einen eigenen Pfarrgemeinderat, nur der Pfarrer und Diakon aus St.Gilgen werden beide Pfarreien, St. Gilgen mit St. Konrad/Abersee, betreuen.