Beim Priestertag am Mittwoch der Karwoche in Salzburg war Kardinal Walter Kaspar eingeladen, um über Amoris Laetitia zu sprechen. Es herrschte Interesse und Aufgeschlossenheit, über das Anliegen der Familie zu diskutieren und das postsynodale apostolische Schreiben tiefer zu verstehen.
In Zeiten der Krise ist Ehe und Familie die Beheimatung vieler, um in den Krisen Halt zu finden. Mit der Synode über Ehe und Familie hat sich die Kirche daher auf den Weg gemacht, gemeinsam einen Weg der Erneuerung zu gehen. Dabei soll keine Neuerung geschehen, bei welcher man den Konsens mit der Vergangenheit übergeht und mit der Tradition bricht. So wird die Synode als ein Weg verstanden, auf dem von der Liebe geleitet die Wahrheit gesucht wird.
Auf die Frage der Gewichtigkeit der Ehevorbereitung im Blick der Synode und des Dokumentes Amoris Laetitia antwortet Seine Eminenz und Synodenvater Kardinal Kaspar, es sei der pastorale Hauptpunkt der Synode und des Dokumentes, welches nicht Missverstanden werden darf. Nach zwei Synoden und dem großen Anliegen in Amoris Laetitia hat es sehr wohlGewicht, in welche Richtung die Pastoral nun gehen soll. „Für die Pastoral geht es zuerst nicht darum in schwierigen Verhältnissen eine Lösung zu finden, sondern darauf zu achten, dass es gar nicht zu solchen Verhältnissen kommt. Dazu dient die Ehevorbereitung. Die Ehevorbereitung ist die Herausforderung für die Pastoral!“ Dabei merkt er an, dass es in verschiedenen Ländern sehr gute Programme der Ehevorbereitung gibt, Deutschland hingegen sei dabei ein Entwicklungsland, was geändert werden müsse.
Daher dürfen wir nicht darauf vergessen, nach der Fülle der Liebe zu streben, die das Leben der Familie ausmacht! Die Ehe ist die Zukunft der Kirche. Das Ehepaar wird zum Schöpfer des eigenen „Produkts“, da die Ehe kein Fertigprodukt ist, welches man nach Rezept kaufen kann. So wies der Kardinal schließlich noch darauf hin, dass in diesem Sakrament (gemäß Thomas von Aquin) die Heilende Gnade liegt und die Ehe somit zu einem Sakrament der Heilung macht, das zum Heil der Seelen unfehlbar führt.